Autorin: Helga Kernstock-Redl
geschrieben für: Kinder, Jugendliche
Ziel und psychologischer Background: Diese lange Geschichte erklärt,
wie Aggression und Dauerkampfstimmung entstehen und welche Folgen sie haben
können. Ein Zufall leitet die Lösung ein. Nun kann das Kind wieder in echten
Kontakt mit seiner Umwelt treten und von ihr profitieren.
Das problematische Verhalten wird als logische Folge von guten Eigenschaften
und von Bestärkung und Aufmerksamkeit gesehen. Es ist nicht schlecht, was das
Kind tut, es ist nur zu viel des Guten. Der „Kampfzwang“ kann als Symbol
für andere, suchtartige Gewohnheiten dienen: TV, Computerspiele, Lesen,
Sport.
Selbstüberzeugungen (SÜ) sind Gedanken über sich selbst, die belastend
sind (neg. SÜ) oder die den Selbstwert stärken (pos. SÜ):
Ø Neg. SÜ: Ich verdiene nichts Gutes. Ich bin ein böses
Kind.
Ø Pos. SÜ: Ich bin liebenswert und richtig
gut.
Tipps zur Optimierung der Geschichte:
Personalisieren: Man kann jede Geschichte unterschiedlich stark
personalisieren: Je mehr Ähnlichkeit zur realen Situation, umso berührender kann
sie sein. Je unterschiedlicher, umso besser gelingt die oft sehr wichtige
Distanzierung. In der nachfolgenden Geschichte wurde das problematische
Verhalten relativ detailgentreu beschrieben (dieses Kind konnte gar nicht mehr
in normalen Kontakt treten, hat aus jeder Tätigkeit einen Wettkampf gemacht.
Gegen jedes Verlieren musste es so ankämpfen, als ginge es um Leben oder
Sterben.) Auch die genauen Familienverhältnisse des zuhörenden Kindes
wurden übernommen.
Solche Details können Sie großzügig umändern. Zumindest sollten Sie für einen
jungen Burschen die Geschichte für einen „Kampfprinzen“ ändern oder die
Tätigkeiten an seine tatsächlichen Vorlieben anpassen. Diese Kleinigkeiten
umzuschreiben kann Identifikation fördern.
Doch auch beim Schreiben solchen Geschichten soll ein „Zuviel des Guten“
unbedingt vermieden werden. Immer also genug Unterschiede einbauen! Dem
zuhörenden Kind soll die Wahl gelassen werde, ob es aus der Geschichte passende
Elemente heraushört.
Oder Sie sagen in diesem Fall ganz direkt und offen: „Ich habe eine
Geschichte geschrieben, weil ich will, dass du nicht mehr so viel Zeit beim xy
verbringst. Vielleicht hilft sie dir und mir.“ Mit ganz offenen, klaren Ansagen
vermeiden Sie, dass sich ein Kind insgeheim manipuliert fühlt.
Mitgestalten: Textstellen in Klammer sind an den/die ZuhörerIn
gerichtet. Vielleicht mag er oder sie mitdenken und mitreden? Fragen Sie nach
den möglichen Gedanken der Hauptfigur (Welt- und Selbstüberzeugungen) und bieten
Sie noch weitere Möglichkeiten der Mitgestaltung.
Freie Wahl: Jede Geschichte soll nur ein Vorschlag sein und nicht Ihre
Sicht der Welt „einreden“. Damit das sicher so ankommt, können Sie verschiedene
Varianten dieser Geschichte erzählen. Auch die Lösungen oder Selbstüberzeugungen
können bzw. sollen variieren.
Weitere Infos im Gratis-Downloadbereich
des Online-Shops und im Buch: „Heilsame und lösungsorientierte Geschichten
suchen, sammeln, selber schreiben.“ von H. Kernstock-Redl.