Die Pferdeherde im Zauberwald: Persönlichkeit, Anteile

EUR 1,50

inkl. USt. 10%

Autorin: Helga Kernstock-Redl

geschrieben für: Kinder, Jugendliche

Ziel und psychologischer Background: Diese Geschichte erklärt, wie der Umgang mit widersprüchlichen Bedürfnissen und inneren Anteilen gelingen kann. Aus einem impulsiven Chaoshaufen wird ein richtig gut funktionierendes Team. Sie bietet die Basis für die konkrete Arbeit mit einem störenden inneren Anteil.

Die psychologische Basis ist die Vorstellung, dass wir Menschen als Bündel verschiedenster Ich-Zustände, den „inneren Anteilen“, verstanden werden können. Dieses Team funktioniert nicht gut, wenn keine Führung da ist, die dafür sorgt, dass jeder Teil zu seinem Recht kommt bzw. genau das zum Wohl der Gesamtpersönlichkeit beiträgt, was er am besten kann. Schwierig wird es auch, wenn einzelne Facetten der Persönlichkeit dauerhaft zu dominant werden oder andere ganz untergehen.

Es ist entlastend und erleichtert persönliche Veränderung, problematische Verhaltensweisen, belastende Zustände oder ungute Gefühle zu personalisieren und damit zu „externalisieren“. Auf diese Weise sind sie nicht mehr Teil der Identität, sondern werden symbolisch als außenliegende, eigenständige Zustände betrachtet. Aus der Überzeugung „Ich bin ein Perfektionist“ kann dann der Gedanke werden: „Ich habe einen Perfektionisten im Team. Woher kommt er und was will er?“ Die Selbstbeschimpfung „Ich bin so dumm“ wird in Richtung der nützlicheren Aussage verändert: „In mir gibt es eine selbstkritische Stimme, die von Zeit zu Zeit selbstvernichtend wird. Sie redet mir ständig ein, ich sei dumm. Manchmal glaube ich ihr sogar.“ Alle Teile-Geschichten von Helga Kernstock-Redl oder in der systemischen Literatur basieren auf diesem Modell.

Wichtig ist: Weil alle Anteile in uns „wohnen“, tragen wir trotzdem zu jedem Zeitpunkt die volle Verantwortung dafür (oder sollten sie übernehmen lernen). Ganz junge Kinder können ihre Innenwelt noch kaum steuern, sie erlernen es erst im Lauf des Lebens. Doch auch Jugendliche oder Erwachsene schaffen es nicht immer „ChefIn im eigenen Haus“ zu bleiben. Im Online-Shop finden Sie eine Vielzahl solcher Teilegeschichten.

Tipps zur Optimierung dieser Geschichte:

Kürzen: Je jünger ein Kind, umso weniger innere Anteile sollten Sie beschreiben. Benennen Sie dann nur die ein oder zwei dominantesten bzw. interessantesten Teile und ihre GegenspielerInnen: Angst + Mut; Hilfsbereitschaft + Selbstfürsorge; KriegerIn + gutes Herz; kindliche Verspieltheit + Vernunft.

Personalisieren: Bieten Sie (oder entwickeln Sie gemeinsam mit der/m ZuhörerIn) eine Vorstellung, die dem Gegenüber ein angenehmes und witziges Gefühl macht: Leitstute mit Pferdeherde, König (siehe Geschichte „Ein Königreich in der Krise“), Fußballteamchef, die Anführerin einer coolen Räuberbande, Besitzer einer Reihe von Wesen, die mit Bällen gefangen werden und in einer Arena kämpfen? Von der Lebenswelt des/r ZuhörerIn, durch Bücher oder beliebte TV-Serien kann man sich gut inspirieren lassen. Dann müssen Sie nur noch die „Pferde“ in der unten beschriebenen Geschichte durch diese anderen Teile (RäuberInnen, SpielerInnen, Wesen) ersetzen und sie entsprechend benennen. Je ähnlicher die Details der Welt des/der ZuhörerIn sind, umso mehr wird er/sie sich damit identifizieren. Alles Unterschiedliche hingegen eröffnet wichtige Freiräume und bietet die Möglichkeit, sich davon zu distanzieren.

Mitgestalten: Sie können (spätestens nach dem Vorlesen) die problemrelevanten Teile des inneren Teams Ihres/r ZuhörerIn suchen. Manche lassen sich nach Fernsehfiguren benennen. Ein übergroßer „Genießer“ zwingt das Kind, „faul“ zu sein? Möglicherweise heißt dieser Anteil wie der wohlbekannte Freund einer kleinen, frechen Biene? Fragen Sie nach, lassen Sie ihn aufzeichnen, besorgen Sie ein Stofftier oder Symbol – falls die Idee gut ankommt. ZuhörerInnen können beim Aussehen, der Jahreszeit, den Gedanken etc. der Hauptfiguren mitreden. Textstellen in Klammer (...) sind solche Einladungen an das Kind.

Freie Wahl: Viele (aber nicht alle) Menschen finden die Vorstellung von den inneren Anteilen lustig und nützlich. Wenn sie nicht gefällt, dann lassen Sie’s. Jede Geschichte soll nur ein Vorschlag sein und nicht Ihre Sicht der Welt „einreden“.

In manchen Familien wird nach einer solchen Geschichte „Teile-Sprache“ gesprochen: „Liebes Kind. Ein Teil in mir versteht, dass du noch aufbleiben willst, aber ein anderer Teil in mir ist in Sorge, dass du morgen in der Schule sehr, sehr müde sein wirst. Ich lass heute den zweiten Teil gewinnen und am Samstag bleibst du länger wach.“

Weitere Infos im „Gratis Download“-Bereich des Shops und im Buch: „Heilsame und lösungsorientierte Kindergeschichten“ von Helga Kernstock-Redl.