Autorin: Helga Kernstock-Redl
geschrieben für: Kleinkinder, Kinder
Ziel und psychologischer Background: Diese Geschichte soll
jungen Kindern helfen, den gewalttätigen Angriff durch einen anderen Menschen zu
verarbeiten. Symptome (Angst, Vermeidung) werden kurz als logische Folge
erklärt. Lösungen und Lernerfahrungen sind im Text verpackt oder können
gemeinsam mit dem Kind erarbeitet werden. Sobald eine solche Geschichte berührt,
ohne zu überfordern, entfaltet sich ihre psychologische Wirksamkeit: Das
Vorlesen oder Lesen kann beim guten Abschließen von belastenden Erlebnissen
enorm hilfreich sein. Mehr darüber im Buch: „Heilsame und lösungsorientierte
Kindergeschichten“ von Helga Kernstock-Redl.
Selbstüberzeugungen (SÜ) sind Gedanken über sich selbst,
die belastend sind (neg. SÜ) oder die stärken (pos. SÜ):
• Neg. SÜ: Ich bin
hilflos. Es ist aus mit mir. Die Welt ist gefährlich.
• Pos. SÜ: Ich habe das
Richtige gemacht. Ich lebe. Ich kann Gefahren erkennen lernen und kann etwas
tun.
NICHT GEEIGNET als Gutenacht-Geschichte!
Tipps zur Optimierung der Geschichte:
Personalisieren: Bei belastenden Themen ist dieser Punkt
besonders wichtig: Sie können jede Geschichte mehr oder weniger stark an die
Realität anpassen und damit die Wirkung verändern. Je ähnlicher die beschriebene
Situation – Ereignis, Umfeld, persönliche Eigenheiten – umso berührender und
mitreißender kann eine Geschichte wirken. Zuviel davon wäre nicht gut: Je mehr
Unterschiede zu der echten Welt des Kindes, umso besser gelingt die oft wichtige
Distanzierung. In der folgenden Geschichte wurden viele distanzierende Elemente
eingebaut (Hauptfigur Steinchen), um die Belastung gering zu halten.
Damit die Geschichte berührt, ohne zu überfordern, können bzw.
sollen Sie den Text anpassen: Vielleicht zunächst noch mehr Details einbauen,
die nicht übereinstimmen (Distanzierungselemente) und erst später eine Version
erzählen, die mehr Identifikation anbietet. Dabei ist es wichtig, die Reaktion
zu beobachten: Sobald Sie sehen, dass die Geschichte emotional allzu „packend“
wird, dann kürzen Sie den belastenden Teil ab („Das war schlimm. Leider kann das
passieren“) und schildern Sie ausführlich das gute Ende.
Ihr/e ZuhörerIn wird innerlich Abstand halten, wenn Sie zum
Beispiel statt den kleinen und großen Steinen einen „grauen Stein“ einbauen, der
von einem „grünen Stein“ überrollt wird. Zuviel Distanz allerdings würde die
Geschichte bedeutungslos machen. Mehr Berührungspunkte entstehen, sobald das
Geschehene mit zusätzlichen, realistischen Details (Geräusche, Geruch,
Körperempfindungen…) angereichert, als Hauptfigur ein sympathisches Tierkind
gewählt oder Ihre Sprechweise „dramatisch“ wird.
Mitgestalten: Lassen Sie das Kind selbst einen Namen finden
für die Hauptfigur der Geschichte, fragen Sie es nach den Gedanken
(Selbstüberzeugungen) und bieten Sie weitere Möglichkeiten der Mitgestaltung. In
der Geschichte wird eine solche Einladung durch Punkte… verdeutlicht, weitere
Anregungen finden sich in Klammer.
Freie Wahl: Jede Geschichte soll nur ein Vorschlag sein und
nicht Ihre Sicht der Welt „einreden“. Damit das sicher auch so ankommt, können
Sie verschiedene Varianten dieser Geschichte erzählen und viel „Mitreden“
möglich machen.
Weitere Infos im Bereich „Kostenfrei Download“ des
Shops und im Buch: „Heilsame und lösungsorientierte Kindergeschichten“ von Helga
Kernstock-Redl.